Kleiner Immunfluoreszenzatlas zur Autoimmundiagnostik
Werner
Klotz
Universitätsklinik f. Innere Medizin I, Innsbruck, Rheumalabor
Antikörper gegen den Spindelapparat (HsEg5 (NuMA-2, MSA-2) und Tubulin):
Die Antikörper richten
sich gegen Proteine im Bereich des Spindelapparates. Als Zielproteine wurden verschiedene Proteine wie ein
Protein aus der Zentrophilingruppe mit einem Molekulargewicht von ca. 200kDa oder
das Protein Tubulin beschrieben. Fluoreszenzmuster:
HEp-2:

Anfärbung des Spindelapparats in der Metaphase (oben) und der interzellulären Brücken (untere Zellen)
Antikörper gegen HsEg5 färben die Spindelfasern der Pole, häufig sind die interpolaren Fasern gut zu erkennen. In der Telophase
färbt sich der Midbody Bereich und jener der interzellulären Brücken.

Antikörper gegen Tubulin färben polare und interpolare Fasern. Die Kerne der
Interphasezellen
bleiben ebenfalls ungefärbt. Das Zytoplasma der Interphasezellen zeigt gewöhnlich eine zarte fein-fasrige Fluoreszenz
Ähnliche Muster und Besonderheiten:
Antikörper gegen
NuMA zeigen neben der Anfärbung der Spindelpole eine deutliche feingranuläre Fluoreszenz der Interphasezellen.
Antikörper gegen die Midbody-Trennzone (MSA-2) färben wie Antikörper gegen HsEg5
die Midbody Trennzone, ohne aber die Spindelpole in der Metaphase anzufärben.
Antikörper gegen
Zentriolen zeigen nur eine punktförmige Anfärbung im Bereich des Zentrosoms.
Assozierte Krankheiten:
Bei Antikörper gegen HsEg5 wurde anfänglich eine Assoziation mit dem SLE beschrieben, in anderen
Arbeiten aber kein Hinweis auf eine spezifische Erkrankung gefunden. Auch Antikörper gegen Tubulin wurden bei verschiedensten Erkrankungen wie
Infektionen, systmischen Autoimmunerkankungen aber zumindest in niederen Titern auch bei Gesunden gefunden, so dass Antikörper gegen
den Spindelapparat generell als klinisch und diagnostisch nicht relevant gelten.
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