Kleiner Immunfluoreszenzatlas zur Autoimmundiagnostik
Werner
Klotz
Universitätsklinik f. Innere Medizin I, Innsbruck
Rheumalabor
atypische ANCA, xANCA und GS-ANA:
Unter diesen Begriffen werden mehrere Autoantikörper zusammengefasst, welche auf Ethanol-fixierten
Granulozyten p- oder cANCA ähnliche Fluoreszenzen zeigen, aber nicht mit Formalin-fixierten Zellen reagieren. Bei manchen Typen von atypischen ANCA
konnte gezeigt werden, dass die Antikörper mit Strukturen des Zellkerns reagieren, also als Granulozyten-spezifische ANA bezeichnet werden sollten.
Fluoreszenzmuster:
humane Granulozyten:
Dieses Serum zeigt auf den Ethanol-fixierten Granulozyten eine lineare (homogene) Fluoreszenz nahe der Kernmembran oder an dieser. Auf Formalin-fixierten
Zellen binden die Antikörper nicht.
Dieses Serum zeigt auf den Ethanol-fixierten Granulozyten eine feingranuläre sich ins Zytoplasma erstreckende Fluoreszenz nahe der Kernmembran und erscheint wie eine Mischung von pANCA und cANCA. Auf Formalin-fixierten
Zellen binden die Antikörper nicht.
Dieses Serum zeigt auf den Ethanol-fixierten Granulozyten eine feingranuläre zytoplasmatische Fluoreszenz ähnlich eines cANCA. Auf Formalin-fixierten
Zellen binden die Antikörper nicht.
Ähnliche Muster und Besonderheiten:
Manche Antinukleären Antikörper (ANA) können auf den Ethanol-fixierten Schnitten auch eine
Fluoreszenz entlang der Kernmembran hervorrufen, reagieren aber ebenfalls nicht mit Formalin-fixierten Zellen.
Beim Vorliegen von ANA können diese in der Immunfluoreszenz nicht sicher von atypischen ANCA unterschieden werden.
Jede Probe mit dem Verdacht auf das Vorliegen eines atypsichen ANCA sollte deshalb auf der HEp-2 Zelle auf ANA getestet werden.
Assozierte Krankheiten:
Atypische ANCA wurden bei verschiedensten Erkrankungen gefunden. Eine gewisse diagnostische Bedeutung könnten diese bei entzündlichen Darmerkrankungen
und autoimmunen Lebererkrankungen besitzen.
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